02_2024
I.
„Ein Klick und die Zeit steht still“, so steht es plakativ auf meinem Fotoordner gedruckt. In Kaye Donachie's Arbeit „How colourfully each other self unwinds“ (2005, Öl auf Leinwand) scheint die Zeit im Stillstand zu sein, gefangen in einem Moment der Bewegung. Cause and effect – wie ein Uhrwerk laufen die Dinge hier ab: die Figuren sind aufeinander beziehend und teilweise gruppierend in Szene gesetzt, jedoch wirkt jede Figur als alleinstehender Akteur, der sich auf seiner eigenen Bahn bewegt, ohne die Anderen wahrzunehmen.
Baumstämme ragen wie Mahnmale empor. Der Ast eines Baumes wirkt wie ein Pfeil oder ein Blitz, und bildet in seiner Form ein Echo zur Ausholbewegung einer Figur. Eine Spannung entsteht zwischen den stehenden Figuren und der Figur, die wie gelähmt am Boden liegt und nach unten blickt (unterwürfig? Scheu?).
Interessant ist auch der helle Boden. Dieser wirkt als Bühne und beengt den Handlungsspielraum der Figuren, die sich lediglich innerhalb dieser Begrenzung befinden. Nicht zu vergessen der schwarze Kreis, der sich mit dem Gesicht der Figur rechts überschneidet. Wie ein Luftballon und Fremdkörper im Raum, der jeden Augenblick platzen könnte.
II.
Jedes Mal wenn ich in das Labyrinth steige, entdecke ich neue Wege. (Übersetzung eines englischen Zitats, dessen Autor ich vergessen habe)
Wenn die Zeichnung (oder eine andere künstlerische Ausdrucksweise) gleich einem Tagebuch sein soll, kann sie nicht für das öffentliche Zeigen von vornherein gedacht sein, da ein Tagebuch eine private, nur für sich selbst bestimmte Ausdrucksform ist.
III.
Terratypes book (Tanoa Sasraku, Vardaxoglou, 2023) spine-tingling. The photographs by the artist Lewis Brander are stunning. This is probably in part due to the reproduction in blacks and greys – they achieve a silvery quality and are atmospheric while preserving details. Also a beautiful decision to leave some pages black and have a photograph on the opposite page. This gives the photographs space to unfold, and they act as an extention of the mood created by the photograph.
„Für mich sind solche Projekte wie Reisen“ James Blake (Süddeutsche Zeitung, Magazin)
„Die Sehnsucht nach etwas Verlorenem, das man eigentlich nie besessen hat, ist nun einmal eine menschliche Grundhaltung.“ Ausstellungskatalog „Der romantische Blick. Werke aus der Sammlung Maibaum Lübeck“
IV.
„The bed is the fairy cave under Peniston Crag, and you are gathering elf bolts to hurt our heifers; pretending, while I am near, that they are only locks of wool.“ Emily Brontë, Wuthering Heights
V.
„I'm interested in that moment“ Christopher Nolan, The Arts Interviews, BBC (2023)
VI.
„Now regret is flowering inside me while I'm scooping ice“ Arlo Parks
VII.
„Sometimes I lie in bed trying to forget all that body of acquired knowledge, the accretion of ingenuity, the thousand clever ways round the problem, that must be blinding us to the problem itself.“ Matthew Paris, Inca-Kola: A Traveller's Tale of Peru, 1993
Das Spiel als Ort der Konzentration und Fokussierung: ohne diese Eigenschaften käme kein Kartenhaus zustande. (S. 62)
Im Spiel geht es über den unmittelbaren Drang nach Lebensbehauptung hinaus und legt in die Lebensbetätigung einen Sinn hinein. Jedes Spiel bedeutet etwas. (S. 62)
Wenn das Sehen an seine Grenzen stößt und dadurch bewusst erfahren wird. (S. 158)
Anita Hosseini, Die Experimentalkultur in einer Seifenblase, 2017
VIII.
„How does it feel?” Nilüfer Yanya, L/R
IX.
„The trap door’s supposed to be awkward (If you know, you know)” Pusha T, If You Know You Know
„Jeder Anfang endet irgendwann, doch irgendwann kam viel zu schnell” CRO, Ein Teil